Im Jahre 1981 erbaten wir von ADVENIAT eine Adresse von Menschen, denen wir gezielt und nicht anonym helfen konnten. Wir bekamen die Adresse von Schwester Therese Jacqueline, ihren Mitschwestern und Schützlingen. Seit dieser Zeit stehen wir in regem Gedanken- und Informationsaustausch und sind dadurch einander vertraut. So wissen wir auch, dass seit Beginn kein Cent der gespendeten Gelder abgezweigt wurde durch Verwaltung oder sonstige Nebenkosten, der gesamte gespendete Betrag kommt immer zu 100% in Las Granjas an.
Viele Einzelspenden sowie Teilerlöse aus dem Gemeindefest bzw. Gelder, die verschiedene Gruppierungen aus dem Weihnachtsbasar beisteuern, ergeben alljährlich die Gesamtsumme, mit der wir die Patenstation unterstützen.
Wir überweisen die eingegangenen Spenden monatlich an ADVENIAT, von dort aus wird nach Medellin überwiesen.
Wir haben weitere Informationen bereitgestellt:
Las Granjas wurde 1948 während des Bürgerkrieges für die verlassenen oder Waisenkinder
gegründet.
1963 wollte man es schließen, da es materiell und moralisch ruiniert schien. Ein Appell
des Bischofs von Medellin hatte zur Folge, dass die französische Kongregation der Oblatinnen
des hl. Franz von Sales 1964 Soeur Raymonde de St. Gilles nach Medellin entsandte, um eine
mögliche Hilfe abzuklären.
Soeur Raymonde de St. Gilles hatte in Paris schon viel Elend gesehen, aber ein solches Chaos
übertraf ihre schlimmsten Erwartungen. Zusammen mit Soeur Therese Jacqueline aus der Schweiz
wollte sie jedoch einen Versuch machen und die Mädchenabteilung neu organisieren.
150 Kinder lebten damals in Las Granjas, sie waren völlig misstrauisch und verwildert.
Es gab weder sanitäre Anlagen noch einen ordentlichen Schulbetrieb. Um so mehr wimmelte es
von Ratten, Skorpionen und Schlangen.
Das alles liegt nun sehr viele Jahre zurück. In der Zwischenzeit hat sich vieles geändert.
Die Schule und das Heim sind zum Segen geworden, nicht nur für die Kinder, die hier wohnen,
sondern für die ganze Umgebung.
Am 11. März 1998 starb Madre Raymonde de St. Gilles. nachdem sie einen grossen Teil ihres
Lebens Granjas gewidmet hat und ein wunderbares Werk hinterlässt, das von den Oblatinnen im
Geist der Madre weitergeführt wird.
Schutz, Erziehung, Bildung, berufliche Eingliederung für Kinder aus zerrütteten Familien (Tod oder Wegzug des Vaters oder der Mutter oder beider Elternteile), welche sich außerdem in unlösbaren finanziellen Schwierigkeiten befinden.
Vor allem eine christliche und menschliche Bildung. Las Granjas ist eine Schule, zugleich aber
auch eine Familie, und aus diesem Grunde besteht eine äußerst familiäre Atmosphäre.
Disziplin und Freiheit, aufgebaut auf Vertrauen. Begeisterung und positive Anerkennung und
Förderung der Persönlichkeit jeder Schülerin.
Entwicklung der menschlichen, intellektuellen und materiellen Fähigkeiten.
Orientierung in zielbewusster Vorbereitung auf eine bessere Zukunft und auf Dienst in Gesellschaft
und Kirche.
Interesse und Zusammenarbeit aller in diesem Werk tätigen Erzieher.
A) |
180 interne Kinder von 8 bis 16 Jahren, aufgeteilt in Heime von 35-40, letztere unterteilt in Gruppen. Das ganze Heimleben stützt sich auf dieses Gruppensystem. Es besteht jedoch ein permanenter Kontakt zwischen den einzelnen Gruppen. |
B) |
230 Tagesschülerinnen. Es sind sehr arme Mädchen aus den umliegenden Bergen. Sie besuchen die Schule von 7 Uhr bis 16 Uhr. Um 10 Uhr erhalten sie eine Tasse Milch und Brot und mittags eine nahrhafte Schulsuppe. Wir beschaffen ihnen auch die Schuluniform und das Schulmaterial. Nach der Schule gehen sie nach Hause. (Manche müssen bis zu zwei Stunden zu Fuß gehen). |
PRIMÄRSTUFE: |
Kindergarten bis 3. Klasse nur für Tagesschülerinnen.
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SEKUNDARSTUFE: |
6. bis 9. Klasse für Interne und Tageschülerinnen. |
ABSCHLUSSJAHRE: |
10. und 11. Klasse in verschiedenen Schulen der Stadt. |
Berufsorientierung sowohl für die Internen wie auch für die Tagesschülerinnen.
Neben dem allgemeinen Lehrplan vermitteln wir den Mädchen Kenntnisse in Informatik,
Maschinenschreiben, Buchhaltung, Handarbeiten, Zeichnen, Keramik etc. Die Primär- und
Sekundärschule sind vom Erziehungsministerium anerkannt. Das Departamento Antioquia bezahlt
unsere Lehrerinnen. Wir arbeiten mit dem offiziellen, nationalen Lehrprogramm.
Unsere Schülerinnen erhalten eine vollständige Ausbildung, welche ihnen nebst der
intellektuellen, geistigen und materiellen Bildung auch Einblick und Erfahrung in Hausarbeiten
(Putzen, Kochen, Flicken, Gartenarbeit, Hausdekoration etc.) geben soll.
Arbeit, Studium und Freizeitbeschäftigungen ergänzen sich in ausgeglichener Weise:
Sport, Singen, Lesen, Theatervorbereitungen, folklorische Tänze, Filme, Spiele, Lagerfeuer etc.
Nach der 9. Klasse orientieren wir jede Schülerin in ihrer Berufswahl. Je nach Fähigkeiten
und Interesse wählt sie einen Beruf, der ihr erlaubt, das Leben rasch selbständig zu meistern.
Wir suchen eine Schule in der Stadt oder in den nebenliegenden Dörfern Copacabana und Girardota,
dort geht das Mädchen noch zwei Jahre in die Schule bis zur Abschlussprüfung und während
dieser zwei Jahre wird es von uns unterstützt.
Nach Schulabschluss suchen wir eine Arbeit und es kann sich dann in einer Abendschule weiterbilden,
jedoch auf eigene Kosten. Sie begreifen, wie wichtig es ist, sich durch Arbeit und Studium auf eine
bessere Zukunft vorzubereiten. Die meisten nehmen sich auch ihrer jüngeren Geschwister an und
helfen der Mutter.
Wir orientieren unsere Kinder in folgenden Branchen: Sekretärin, Informatik, Buchhalterin,
Bankangestellte, Krankenschwester, Röntgenassistentin, Verkäuferin, Zahnarztgehilfin, Erzieherin,
Sozialarbeiterin etc. Nach den zwei Jahren Studium hat das Mädchen auch die Möglichkeit, sich im
SENA (Servicio Nacional de aprendizaje) mit Unterstützung eines Unternehmens weiterzubilden.
Wir müssen jedes Jahr für unsere Mädchen, die in der Stadt weiter in die Schule gehen,
nebst der Schule noch Unterkunft und Nahrung suchen, was uns immer viel Sorge bereitet.
Wöchentlich treffen sich die Frauen der Umgebung zur Weiterbildung von 14 Uhr bis 18 Uhr. Es
sind etwa 70 bis 90, die jeden Montag kommen. Wir geben hauptsächlich Handarbeitskurse, damit
diese Mütter einen Nebenverdienst zu Hause haben.
Der letzte Donnerstag jeden Monats ist für Orientation bestimmt mit verschiedenen Konferenzen und
Filmen über Kindererziehung, Familienprobleme, Drogenprobleme etc.
Alle unsere Nachbarn wissen, dass in Las Granjas für sie die Tür immer offen steht und
sie hier in ihren Nöten und Schwierigkeiten moralische und finanzielle Hilfe finden.
Jeden Tag werden in einem abgelegenen Weiler des Berges 200 Suppen verteilt. Diese bereitet eine
Mutter der "vereda" zu und wir liefern ihr die nötigen Nahrungsmittel und bezahlen
ihre Arbeit. Dieses Programm läuft zugunsten von 2- bis 12-jährigen unterernährten
Buben und Mädchen.
Wir unterstützen dieses Programm seit vielen Jahren und haben großen Erfolg: Es geht den
Kindern viel besser und Dona Margarita Munoz, die "Suppenmutter" ist eine Mama für alle.
Auch verteilen wir jeden Monat zwischen 60 bis 70 Nahrungssäcke für die ärmsten
Familien. Dieses Programm wird alle drei Monate überprüft und neu organisiert.
Eine Krankenschwester nimmt sich der Leute der "vereda" an, und ein vom Staat bezahlter
Zahnarzt arbeitet für unsere Kinder und die Leute der Umgebung.
Jedes Jahr, dank der Kleiderpakete, die wir aus Europa erhalten, können wir etwa 400 Familien
an Weihnachten helfen.
Las Granjas ist eine große Familie für alle unsere Mädchen, wo sie Hilfe und Rat erhalten. Der Kontakt mit den ehemaligen Schülerinnen wird ständig gepflegt, und unter den Ehemaligen existiert viel Freundschaft und Solidarität. Es geht kein Sonntag vorbei, ohne dass einige von ihnen uns einen Besuch abstatten, oft mit ihrem Mann und Kindern. Dieser Kontakt ist für alle wertvoll. In Freud und Leid finden unsere Mädchen den Weg nach Las Granjas, und sie wissen, dass unsere Tür stets offen ist.
Granjas Infantiles Seccion Femenina gehört den Schwestern "Oblatinnen des Hl. Franz von Sales" und
wird von Ihnen unterstützt.
Dank der treuen Hilfe unserer Freunde und Paten aus der Schweiz, Liechtenstein, Frankreich und Deutschland
können wir unser Werk über Wasser halten und unseren Mädchen das Nötigste geben, sonst
wäre Granjas nur noch ein Traum.
Wir brauchen etwa 30.000 Franken im Monat für den Gesamtunterhalt unserer großen Familie und
für die erwähnten Spezialprogramme. Die Inflation in Kolumbien ist sehr hoch, und unsere
Anstrengungen, diese Summe zusammenzubringen, werden immer größer.
Las Granjas ist dringend auf jede Hilfe angewiesen. Jeder Franken ist kostbar, um die finanziellen
Probleme bewältigen zu können.
Unsere Mütter können für den Unterhalt ihrer Kinder in Granjas nicht aufkommen, da wir
nur die Ärmsten aufnehmen.
Wir Schwestern, unsere Kinder und die ganze LAS GRANJAS FAMILIE sagen Ihnen ein herzliches
"Vergelts Gott" für jede Unterstützung.
gez. Soeur Therese Jacqueline P.
und LAS GRANJAS FAMILIE
Spenden können mit dem Hinweis "Für Medellin" jederzeit im Pfarrbüro abgegeben werden. Natürlich sind auch Überweisungen möglich:
IBAN | DE03 3606 0295 0000 0173 45 | |
BIC | GENODED1BBE | |
Bank im Bistum Essen | ||
Konto-Inhaber | Adveniat | |
Wichtig | Stichwort "Las Granjas, Medellin" |
Die Spender bekommen zu Beginn des Folgejahres eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt. Natürlich geben wir einen Jahresabschlussbericht und während des Jahres mehrere aktuelle Informationen.