| Liturgie | ||||||||||
| Probentermine | Orgel | |||||||||
![]() |
Glocken | |||||||||
| Kindergarten | Schola | |||||||||
| Kinderchor | Kirchenchor | |||||||||
| Jugendchor | Chor "Tes Hodou" | |||||||||
| Instrumentalgruppen | ||||||||||
Kirchenmusik in St. Joseph |
||||||||||
Die Orgel in unserer Kirche ist ein Werk der Firma Hammer aus Hemmingen bei Hannover. In ihrem jetzigen Zustand ist sie seit 1982. Sie hat 23 klingende Register auf zwei Manualen und Pedal, dazu die üblichen drei Koppeln, Schwellwerk und eine vierfache mechanische Setzeranlage. Zur Geschichte der Orgeln in St. Joseph lesen wir in der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Gemeinde (1997) folgende Zeilen: |
||||
Am 1. März 1902 stellte der Orgelbaumeister Klais aus Bonn eine Interimsorgel (kleines Orgelpositiv) auf, welches gegen Zahlung von 40 Mark jährlich gemietet wurde. Dieses kleine Orgelwerk begleitete Gemeinde- und Chorgesang bis zum Jahr 1923. In diesem Jahr bot sich endlich die Gelegenheit, zu einer größeren - und vor allem - eigenen Orgel zu gelangen. |
||||
Die Kirchengemeinde St. Engelbert schaffte sich eine neue, große Orgel an und war bereit, der Kirchengemeinde St. Joseph ihre alte Orgel, die aus der alten Marienkirche stammte, zu verkaufen. Der Kaufpreis betrug 7.000,- Mark (Inflationsgeld), auf deren Zahlung die Kirchengemeinde St. Engelbert dann später auch noch verzichtete. Diese "neue" alte Orgel war aber keineswegs in einem besonders guten Zustand und verfügte vor allem noch nicht über ein elektrisches Gebläse, d.h. daß der Blasebalg noch mühsam getreten werden mußte. Geld, um die Orgel zu reparieren, war im Jahre 1923, das in der Pfarrchronik als "das Jahr höchster wirtschaftlicher Not" dargestellt wird, nicht vorhanden. |
So war Eigenhilfe angesagt; zum Glück verstand es der damalige Kaplan Reicherts, mit Orgeln umzugehen. Er bot dem Pfarrer an, die Orgel vollständig umzubauen, zu restaurieren und zu ergänzen. Für die Monate Juli, August und September wurde der Josephssaal zur Orgelwerkstätte. Mit tatkräftiger, unentgeltlicher Unterstützung mehrerer Handwerker konnte ein vollständig neues Gehäuse hergestellt werden. Einige Register wurden von Klais in Bonn hinzugekauft und in das sonst mechanische Werk pneumatisch eingebaut. Vervollständigt wurde das Werk durch den Einbau eines Elektromotors. |
|||
|
||||
Leider läßt es die Materiallage nicht zu, Genaues über den Ursprung dieser Orgel zu sagen. Aber immerhin kann als gesichert gelten, daß es sich um eine alte Schleifladenorgel handelt, deren Hauptwerkslade aus massiver Eiche etwa um 1820 entstand. Welche und wieviele Register damals hinzugekauft wurden, läßt sich nicht mehr feststellen. |
Insgesamt aber verfügte diese unter der Leitung des Kaplans Reicherts fertiggestellte und am 15. Oktober 1923 geweihte Orgel über 11 klingende Register auf zwei Manualen und Pedal. |
|||
|
||||
Hatte die alte Orgel zwar den Krieg ohne größere Zerstörungen überstanden, so befand sie sich doch in einem desolaten Zustand. Es stellte sich daher die Frage, die alte Orgel, die der Gemeinde ja immerhin ein Viertel-Jahrhundert gedient hatte, zu restaurieren oder durch eine neue Orgel zu ersetzen. Prof. Kaller, ein anerkannter Orgelsachverständiger und Professor für Orgelspiel an der Folkwang-Schule in Essen, untersuchte die Orgel und entdeckte dabei den Wert der alten Pfeifen, der in Vergessenheit geraten war. So sah die Gemeinde von einem Neukauf ab und beauftragte die Fa. Hammer aus Hannover mit der Restaurierung der Orgel. |
Am 19. November 1951 begann der Abbau der Orgel; im Mai 1952 wurde sie mit zunächst 20 klingenden Registern fertiggestellt und der Gemeinde übergeben. Es handelte sich hierbei um eine rein mechanische Schleifladenorgel, d.h. daß sowohl die Spiel- als auch die Registertraktur mechanisch sind. Nachdem später noch drei weitere Register eingebaut worden waren, besaß die Gemeinde wieder eine funktionsfähige Orgel. | |||
|
||||
Aber 1969 und 1971 schlugen Orgelbauer und Orgelsachverständige Alarm. Die Windladen waren aufgrund der Unzulänglichkeit der Heizung gerissen, die Mechaniken kaum noch zu regulieren und das Pfeifenwerk aufgrund hoher Verschmutzung nicht mehr zu stimmen. Trotz aller Bemühungen des Organisten, Herrn Willer, waren die Ausfälle nicht mehr zu meistern, so daß die Orgel stillgesetzt und vorläufig durch eine sog. "Elektronenorgel" ersetzt werden mußte. Wieder stand man vor der Frage Restaurierung oder Neukauf, aber damit nicht genug, zeitgleich erhob sich die Frage nach Renovierung oder Neubau der Kirche St. Joseph. |
Die Kirche wurde renoviert, und damit war auch der Weg für die Restaurierung der Orgel frei. 1980 wurde die Orgel abgebaut, und die Fa. Hammer begann mit der Restaurierung, die im Frühjahr 1981 beendet wurde. Da zu diesem Zeitpunkt die Renovierung der Kirche noch nicht abgeschlossen war, verzögerten sich Wiedereinbau, Stimmung und Intonation der Orgel bis zum Winter 1981/82. Am 28.2.1982 wurde die Orgel im Rahmen einer Feierstunde der Gemeinde übergeben. |
|||
|
||||
Im Jahre 2003 haben sich der Kirchenchor und der Pfarrgemeinderat zum Anliegen gemacht, das erforderliche Geld für die dringend notwendig gewordene Orgelreinigung und -neuintonierung zusammenzubringen. Dank der Spendenfreudigkeit sehr vieler Gemeindemitglieder und dank einiger größerer Einzelspenden konnte der Auftrag bereits im Herbst 2003 vergeben und im Frühjahr 2004 ausgeführt werden. |
Der Bericht von der Durchführung dieser großen Maßnahme anhand zahlreicher Fotos steht noch aus ebenso wie eine klangliche Dokumentation von Vorher/Nachher anhand einer CD. Die passenden Dateien sind leider aktuell verschollen... |
|||
|
||||
Die Disposition unserer Orgel
|
||||
Im Zuge der Erweiterungsarbeiten im Jahre 1958 erhielt die Kirche auch einen Glockenturm, einen sogenannten "Campanile", der losgelöst vom eigentlichen Kirchenbauwerk einige Meter neben der Kirche errichtet wurde. Um diesen Turm jedoch seiner Bestimmung zuzuführen, waren Glocken erforderlich, für deren Anschaffung das Geld, die damals recht stolze Summe von rund 25.000,- DM, fehlte. Mit viel Eifer, Opferbereitschaft und auch Ideenreichtum bemühten sich die Gläubigen jedoch Anfang der 60er Jahre um die Finanzierung. Sogar ein Benefiz-Fußballspiel, bei dem sich auf dem RSV-Platz eine Auswahl bekannter Heißener Bürger und eine Prominentenmannschaft des WDR gegenüberstanden, diente der Beschaffung der notwendigen Geldmittel.
Am 2. April 1962 war es dann so weit; die Glocken konnten bei der Firma Otto in Bremen-Hemelingen gegossen werden. Am folgenden Gündonnerstag trafen sie in St. Joseph ein, wo sie im Mittelgang der Kirche aufgestellt wurden. Am 13. Mai folgte die Weihe der Glocken auf die Namen: 1. Joseph, 2. Maria, 3. Wilhelm, 4. Christoph. Die Daten unserer Glocken im einzelnen:
| Name | Joseph | Maria | Wilhelm | Christoph |
| Gewicht | 1.950 kg | 1.000 kg | 600 kg | 400 kg |
| Ø | 1.460 mm | 1.156 mm | 972 mm | 865 mm |
| Ton | des´ | f´ | as´ | b´ |
Nach der Installation im Glockenturm wurden die Glocken am 28. Juli 1962 erstmals geläutet. Die Freude hierüber sollte jedoch nicht lange währen. Bereits im September wurden bedrohliche Schwankungen des Turms und Schäden am Glockenträger festgestellt. Eine Untersuchung ergab, daß der quadratische Turm auf einer rechteckigen Fundamentplatte errichtet worden war. Den statischen Berechnungen entsprechend hätten die Glocken synchron zur Längsachse des Fundamentes aufgehängt und geläutet werden müssen. Der Glockenbauer hatte jedoch - ohne Kenntnis der statischen Gegebenheiten - die Glocken quer zur Fundamentachse aufgehängt, um auf diese Weise die optimale Klangstrahlung über den gesamten Pfarrbezirk zu erreichen. So bestand Einsturzgefahr, und die Glocken mußten, um 90° gedreht, neu aufgehangen werden. Dies geschah im Juli 1963, und die Glocken läuteten problemlos, bis 1971 Defekte am Läutewerk erneut zur Stillegung zwangen. Die anstehende Reparatur wurde jedoch zurückgestellt, da auch wegen anderer Schäden an der Kirche und wegen der Autobahnplanungen die Frage des Um- oder Neubaues des gesamten Pfarrzentrums und damit auch die Existenz des Glockenturmes zur Diskussion stand.
Die Kirche wurde Anfang der 80er Jahre renoviert, 1982 wurde die Orgel und 1984 der neue Hauptaltar geweiht; 1987 wurde dann das Thema Glockenturm wieder konkrekt angegangen. Nicht zuletzt der tatkräftigen finanziellen Unterstützung durch den reaktivierten Kirchbauverein war es zu verdanken, daß der Turm selbst saniert, neue Jalousien ebenso wie ein komplett neuer Glockenstuhl und ein neues Läutewerk eingebaut werden konnten.
Am Sonntag, dem 23. April 1989, konnte Herr Pfarrer Karl-Heinz Killisch um Punkt 12.00 Uhr die Glocken erstmals nach rund 18 Jahren wieder "anläuten". Mögen sie noch viele Jahrzehnte ohne betriebliche Störungen läuten und die Gläubigen zum Gottesdienst rufen.
|
|
|